Gottesdienst

"Alles, was geschieht, ist Symbol, und indem es vollkommen sich selbst darstellt, deutet es auf das Übrige."

Goethe

In seinen vier Stufen von Verkündigung, Opferung, Wandlung und Kommunion drückt sich das Urbild einer jeden menschlichen Begegnung aus.

Der Gottesdienst/Kultus ist ein äußerlich sichtbares Abbild höherer geistiger Vorgänge. Farben und Formen der Gewänder und Kultusgegenstände lassen durchscheinen, was sich unsichtbar in den Zeremonien vollzieht.

Das Sakrament von Brot und Wein, das in den christlichen Kirchen verschiedene Formen gefunden hat, heisst in der Christengemeinschaft: Die Menschenweihehandlung. Dieser zunächst ungewohnte Name will sagen: Mensch, wirst du erst. Das wird möglich durch die Hilfe Christi, der seine heilende Kraft denen schenkt, die ihn suchen, erkennen und ihm folgen wollen.

In seiner urbildlichen Ordnung der vier Stufen: Verkündigung des Evangeliums, Opferung der menschlichen Seelenkräfte, Wandlung von Brot und Wein zu Leib und Blut des Auferstandenen und Kommunion (Begegnung und Vereinigung mit dem Göttlichen) erweist sich die erneuerte Messe als Weg des Menschen zu Christus.

Durch den Tod am Kreuz und die Grablegung des Leibes wurde die ganze Erde zum Leib des Christus; alles was lebendig fliesst, zu seinem Blut. In der Menschenweihehandlung wird Christus durch unsere Opfer eingeladen, diesen Verwandlungsprozess zu vertiefen, ihn zu verstärkter Wirklichkeit werden zu lassen und uns so in diesen Substanzen zu begegnen.
Das Glaubensbekenntnis, und das Vaterunser gehören zum Vollzug des Gottesdienstes. Eine kurze Predigt, im Anschluss an das Evangelium*, kann dazu treten. Sie schafft aktuelle Bezüge und kann als Anregung dienen, das im Alltag Erlebte mit dem Kultusgeschehen zu verbinden.

Wie der Jahreslauf der Erde in den Jahreszeiten, so ist auch das christliche Jahr mit seinen Festeszeiten rhythmisch gegliedert. Der Altar und die kultischen Gewänder erscheinen in Farben, die den besonderen Charakter, die Stimmung des jeweiligen Festes zum Ausdruck bringen. Die speziellen Festeszeitengebete (Episteln) unterstützen dieses Erleben.

Neben den Mitgliedern und Freunden der Gemeinde kann jeder teilnehmen, der den Gottesdienst kennen lernen möchte.

* Ein Kreis von Evangelienausschnitten (Perikopen) bildet einen fortlaufenden Weg durch den christlichen Jahreslauf